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im
focus
[SYRIEN]
Heimat,
Krieg, Flucht und Neuanfang
PHOTOAUSSTELLUNG
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Pressestimmen
Ausstellung Kirkel
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Pressestimmen Ausstellung Quierschied
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Quierschied
Not
und Elend, aber auch Freude und Hoffnung Fotoausstellung
in Quierschied über Flucht und Vertreibung
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Von
Nadine Schneider, 25.08.2015 00:00 |
Josef Scherer
(Bildmitte) und Gäste in der Gemeindebücherei.
Foto: Iris Maurer Foto: Iris Maurer
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Für mehr Toleranz und gegen Vorurteile kämpft
der Quierschieder Josef Scherer. Und zwar mit ausgewählten
Fotografien, die dem Leben der syrischen Flüchtlinge
gewidmet sind.
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"Niemand
verlässt freiwillig seine Heimat; Flucht entsteht immer
aus der Not heraus", sagt der Quierschieder Künstler
Josef Scherer. Und genau diesen Gedanken möchte er den
Leuten stärker in das Gedächtnis rufen. Kaum einer
weiß, wie es sich anfühlt, alles zurückzulassen,
in ein fremdes Land zu gehen, dessen Sprache und Kultur einem
unbekannt sind. Doch 80 syrischen Flüchtlingen ist es
genau so ergangen, als sie ihre Heimat verlassen mussten und
in Quierschied einen Neuanfang wagten. Zwar werden sie in
der Gemeinde freundlich empfangen, dennoch gibt es auch immer
wieder Menschen, die ihnen mit Vorurteilen begegnen.
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"Wir
beobachten uns gegenseitig", erklärt Scherer, "aber
ich glaube, wir schauen zu sehr auf das Fremde, vor allem
auf das, was die anderen in unseren Augen falsch machen."
Hier sollten die Menschen seiner Meinung nach toleranter sein.
Um Vorurteilen entgegenzuwirken, hat er die Ausstellung "Im
focus [Syrien] Heimat, Krieg, Flucht und Neuanfang" konzipiert.
In 60 Fotografien zeigt er das alltägliche Leben und
die Kultur der Menschen in Damaskus oder Aleppo vor dem Krieg,
aber auch die Zerstörung durch die Kampfhandlungen, den
beschwerlichen Weg der Flüchtlinge in eine neue Heimat
sowie ihre Integration in Quierschied. Die ausdrucksstarken
Bilder zeigen ausgebrannte Ruinen, zerstörte Straßen,
das Leid und die Verzweiflung der Menschen, ohne dabei blutrünstig
zu sein. "Ich wollte kein Gemetzel; es ging darum, die
Zerstörung oder Not zu zeigen, und warum die Leute hierher
kommen", erklärte der Künstler bei der Vernissage
in der Quierschieder Gemeindebücherei. Die Besucher der
Ausstellung sehen aber auch Hoffnung und Freude, junge Familien,
Willkommensfeste, neu gewonnene Freundschaften, und wie die
einstigen Flüchtlinge hier eine neue Heimat gefunden
haben.
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Unterstützt
wurde Scherer bei seiner Konzeption unter anderem von Harald
Klein, Mazen Saramijou, Mazloum Mahmoud und Stefan Bohlander,
die ihm zusätzliche Fotos zur Verfügung stellten,
aber auch durch die Bürgermeisterin und Schirmherrin
der Exposition, Karin Lawall. Letztere lobte Scherers Engagement,
mit Kunst gegen Fremdenhass und Vorurteile vorzugehen und
gleichzeitig etwas für Integration und ein freundschaftliches
Miteinander in der Gemeinde zu tun. "Es ist ein besonders
schönes Zeichen, dass ein Quierschieder das in Quierschied
macht und der breiten Öffentlichkeit zeigt, was hier
Tolles geschehen ist und noch geschieht", so die Verwaltungschefin.
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Eine
Besonderheit der Ausstellung ist, dass verschiedene Bilder auch
außerhalb der Gemeindebücherei ausgestellt sind, um dadurch
besonders viele Menschen miteinzubeziehen und zum Nachdenken anzuregen.
"Ich hoffe, dass ich dadurch mit den Leuten ins Gespräch
komme", sagt Josef Scherer, "das Thema ist mir einfach
sehr wichtig."
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Ausstellung
"im focus [Syrien]"
offiziell eröffnet
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Josef Scherer
erläutert bei der Vernissage die Ausstellung. Foto:
Stefan Bohlander, Gemeinde Quierschied
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Eine
ambitionierte Ausstellung von Josef Scherer läuft noch bis
zum 22. September in der Gemeindebücherei Quierschied. Die
"im focus [Syrien] Heimat, Krieg, Flucht und Neuanfang"
betitelte Ausstellung wurde am Freitag, 21. August, durch Quierschieds
Bürgermeisterin und Schirmherrin Karin Lawall offiziell eröffnet.
Etwa 50 Besucher, darunter auch viele syrische Flüchtlinge,
wohnten der Eröffnung bei.
"Seit
vier Jahren tobt Krieg in diesem wunderschönen Land",
erinnerte die Bürgermeisterin an den traurigen Hintergrund.
Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung befinden sich derzeit auf
der Flucht. Von den mehr als elf Millionen Menschen sind mehr als
vier Millionen ins Ausland geflohen, mehr als die Hälfte davon
Kinder und Jugendliche.
Derzeit
leben rund 80 Syrer, davon etwa 20 Kinder und Jugendliche, in Quierschied.
"Das konnten wir nur meistern, weil wir ein gut funktionierendes
ehrenamtliches Netz aufgebaut haben", so die Verwaltungschefin.
Ein besonderes Lob sprach sie an Verwaltungsmitarbeiterin Waltraud
Spaniol aus, die als Integrationsbeauftragte einen erheblichen Anteil
an der gelungenen Eingliederung der syrischen Neubürger in
Quierschied habe.
Die
60 Fotos wurden unter anderem von Harald Klein, Mazen Saramijou,
Mazloum Mahmoud und der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Der
Hauptteil stammt von Josef Scherer, der die Ausstellung auch initiierte.
"Entstanden ist die Idee durch meine Betroffenheit und die
Beobachtung, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen", so
Josef Scherer bei der Eröffnung. Scherer, der zuletzt 2005
selbst in Syrien unterwegs war, hatte dabei die Repressalien des
Assad-Regimes selbst erfahren, als er mit einem teilweisen Foto-Verbot
belegt wurde.
Ein
besonderer Dank ging an den Quierschieder Harald Klein, der Teile
seiner Inneneinrichtung zur Verfügung stellte. Somit konnte
eine "orientalische Sitzecke" gestaltet werden. Die gelungene
Veranstaltung in - trotz des schweren Themas - gemütlicher
Atmosphäre wurde mit orientalischem Tee und Kaffee und einem
Büffet abgerundet. Den leckeren Kichererbsenbrei, den schmackhaften
Auberginen-Mus und die Plätzchen mit Datteln hatten die Neubürger
Jamila Bakr und Fidan selbst gekocht.
Stefan
Bohlander, Gemeinde Quierschied
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Fotos
der Vernissage am
21. August 2015 in der Gemeindebücherei
Qierschied
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Fotos: Stefan
Bohlander/Gemeinde Quierschied
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