Wirksamer Mückenschutz im Urlaub

INHALTSVERZEICHNIS

Mückenmittel im Test
Unterschiedliche Anwendungen und Testergebnisse
Malariavorsorge
Tipps
Anti-Mückenmittel
Quellenangabe

Mückenmittel im Test

Wer kennt das nicht? Ein schöner Sommertag geht zu Ende und nach Einbruch der Dunkelheit wird man von Mücken überfallen und attackiert, die sogar durch die Kleidung stechen. Dies kann den gemütlichen Grill- oder Urlaubsabend unter heimischer Sonne oder in fremdem Land gründlich vermiesen. Da helfen keine Räucherkerzen und -spiralen und viele Mückenmittel versagen nach kurzer Zeit ihren Dienst. Die Stiftung Warentest hat in ihrem Heft 6/2004 Mückenschutzmittel getestet. 25 Produkte waren im Test. Unter anderem wurden Mittel zum Einreiben, Ultraschallgeräte, Biozid- und Wirkstoffverdampfer getestet.

Schnacke

Sieben Mittel wirkten "gut", eins "sehr gut", wohingegen die anderen 17 keine oder nur eine geringe Wirksamkeit besaßen. Alleine 14 Mittel, darunter alle auf Basis ätherischer Öle, waren "mangelhaft". Testsieger ist Autan Active Lotion, die auch auf Tropentauglichkeit getestet wurde.

 
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Unterschiedliche Anwendungen und Testergebnisse
"Mittel zum Einreiben:

Sie schützen mit am besten vor Stechattacken. Testsieger ist Autan Active Lotion für 0.59 Euro pro 10 Milliliter. „Gut“ sind auch Anti Brumm forte für 0,67 Euro und Azarøn before fiir 0,78 Euro. Als Wirkstoff enthalten sie synthetische Substanzen, wobei Bayrepel in der Autan Active Lotion gesundheitlich unbedenklicher ist als DEET in Azaron bevor und Anti Brumm forte. Für Säuglinge und Kleinkinder sind diese Wirkstoffe eher problematisch. Aber auch Ewachsene sollten sich nicht großflächig und häufig damit eincremen.

Biozidverdampfer:

Die besten Biozidverdampfer im Test sind Paral Mücken-Mobil und Nexalotte Mückenstecker. Aber Vorsicht: Die Wirkstoffe belasten die Raumluft und können bei empfindlichen Personen wie Allergikern und Säuglingen die Gesundheit gefährden. Beachten Sie daher alle Warnhinweise und vermeiden Sie eine Daueranwendung. Die Geräte sollten nicht zu nah am Kopf in Betrieb sein und nur in Notfällen eingesetzt werden zum Beispiel wenn viele Mücken im Schlafzimmer auftauchen - etwa in Seenähe oder in Gegenden. in denen Stechmücken schwere Krankheiten übertragen.

Hinweis: Da Wirkstoffe in Mückenschutzmitteln oft gesundheitlich bedenklich sind, ist es stets eine Ermessensfrage, ob und wann man sie anwendet. Sind Sie zum Beispiel drei Wochen in einem Malaria-Risiko-Gebiet unterwegs, ist die Gefahr an Malaria zu erkranken sicher ernster zu nehmen, als das Risiko eines gesundheitlichen Schadens durch chemischen Insektenschutz. Fürs Schlafzimmer in Deutschland reicht aber meist ein Moskitonetz. " (test 6/2004). 63.

 
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"MALARIAVORSORGE

Kein Stich - keine Malaria

Anopheles-Mücke

Immer mehr Menschen machen in Ländern Urlaub, die als Malaria-Risikogebiete gelten. Deshalb haben wir im Test die sieben besten Mittel zum Einreiben auch mit Anopheles-Mücken getestet, darunter auch die, die eine Tropentauglichkeit ausloben. Alle getesteten Repellents hielten die tropischen Blutsauger zwischen zwei und fünf Stunden vom Stechen ab. Ein gutes Repellent gegen Anopheles-Mücken ist jedoch niemals ein 100-prozentiger Schutz vor Insektenstichen und damit vor Malaria. Beachten Sie bei Reisen in solche Gebiete deshalb Folgendes:

Ø     Tagsüber helle Kleidung tragen, da Mücken von dunklen Flächen angezogen werden.

Ø     Nackte Haut mit einem wirksamen Repellent wie Autan Active Lotion oder Tropicare eincremen.

Ø     Während der Dämmerung und nachts in geschlossenen Räumen aufhalten.

Ø     Unter einem Moskitonetz mit einer Maschenweite von 1 bis maximal 1,2 Millimeter schlafen, Fenster mit Gaze bespannen.

Ø     Eine medikamentöse Malariaprophylaxe kann eine Malaria-Infektion zusätzlich verhindern.

Weitere Infos bei der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft (DTG), www.dtg.mwn.de." test 6/2004. 64.

Sie sollten in jedem Fall in Malaria-Gebieten sich nicht alleine auf die von der Stiftung Warentest empfohlenen Mittel verlassen, sondern bei tropenmedizinischen Instituten oder Fachärzten nach wirksamen Medikamenten für die Malariaprophylaxe nachfragen. Ausdrücklich empfehlen möchte ich zum Thema Vorsorge auch die Reiseseite des Tropenmedizinischen Instituts der Ludwig-Maximilian-Universität München, die unter www.fit-for-travel.de zu finden ist. Bei Unklarheiten über Prophylaxe unbedingt einen Arzt fragen!!!

 
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"TIPPS

Am besten gar nicht erst reinlassen

Fenstergaze. Bringen Sie vor Fenster feinmaschige Gaze an, besonders in Schlafzimmern. Es gibt sie aus Synthetics oder Baumwolle (ab zwei Euro pro Fenster). Schützen Sie sich auch im Urlaub mit Fenstergaze. Synthetikgaze sind leichter und strapazierfähiger als die feuchteempfindlichen Baumwollnetze.

Moskitonetze. Auch sie sind übers Bett gehängt, sehr wirkungsvoll (ab 20 Euro)

Bei uns reicht meist eine Maschenweite von zwei Millimetern. da die heimische Hausmücke fünf bis sieben Millimeter groß ist.

Brutstätten beseitigen. Die Plagegeister legen ihre Eier in stehenden Gewässern ab. Überdecken Sie deshalb zum Beispiel Regentonnen mit Fliegengaze.

Erledigen. Wenn Ihnen im Winter im Haus eine Mücke begegnet, ist es ein überwinterndes Weibchen. Bevor sie im Frühjahr ihre Eier ablegt, will sie Ihnen noch einmal ans Blut. Mit der Fliegenklatsche erledigen.

Bedecken. Im Freien sollten alle Körperteile durch weite, festere Kleidung bedeckt sein. Hüte mit Moskitonetz schützen Kopf und Gesicht (ab 3,80 Euro).

Einreiben. Nackte Haut unbedingt mit einem gut wirksamen Repellent einreiben – gerade am Übergang zwischen Haut und Kleidung. Die Mücke findet auch die kleinste freie Stelle. Sie sticht auch durch Kleidung Tragen Sie weite, festere Kleidung, nichts eng Anliegendes. Nehmen Sie Repellents von zu Hause mit. Oft enthalten Produkte aus anderen Ländern bedenkliche Wirkstoffe in höheren Konzentrationen." test 6/2004. 65.

 
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"ANTI-MÜCKENMITTEL

Das ist drin

Bei den Mitteln zum Einreiben wird als Wirkstoff oft Diethyltoluamid (DEET) eingesetzt. Nach häufiger Anwendung DEET-haltiger Produkte in hoher Konzentration wurde von gesundheitlichen Schäden (Hautreizungen bis zu Störungen des Nervensystems) berichtet. Bayrepel (Hydroxyethyl-Isobutyl-Piperidin Carboxylat), seit 1999 der Wirkstoff in Autan, führt selten zu Hautirritationen. Das toxikologische Risiko ist geringer als bei DEET. Ethyl-Butylacetyl-aminopropionat (IR 3535): Über mögliche gesundheitliche Risiken gibt es keinerlei Angaben. Hautreizung möglich. Dimethylphthalat (DMP) kann Haut, Augen und Schleimhäute reizen. Längere und wiederholte Anwendungen sollten vermieden werden.

Biozide: Allethrin ist ein Pyrethroid. Aufgrund fehlender toxikologischer Langzeitstudien ist eine Daueranwendung mit einem Gesundheitsrisiko behaftet. Tranfluthrin ist auch ein Pyrethroid, das bei empfindlichen Menschen Reizungen der Augen, Haut und Atemwege hervorrufen kann. Piperonylbutoxid (PRO) steht im Verdacht, Krebs erzeugend, fruchtschädigend und erbgutschädigend zu sein. Biozide sollten in geschlossenen Räumen generell sehr sparsam eingesetzt werden.

Ätherische Öle: Obwohl Naturprodukte, heißt das nicht, dass sie unschädlich sind Bei ihrer Anwendung ist von Hautreizungen und allergischen Reaktionen berichtet worden. Zudem kann bei einem Zusammenspiel mit UV-Licht ebenfalls eine Hautreizung auftreten. Je höher konzentriert, desto bedenklicher." test 6/2004. 66.

 
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Quellenangabe: test 6/2004. 62 - 66


 
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