im [focus] palästina - leben unter besatzung

Photoausstellung

 
 

Die Photos auf dieser Seite entstanden 2017 bei einer Reise durch Palästina und Ostjerusalem mit taz-Reisen in die Zivilgesellschaft, bei der zahlreiche Projekte von palästinensischen und westlichen NGO's besucht wurden. Das, was trotz der vielfältigen gesellschaftlichen und politischen Probleme von den NGO's geleistet wird, lässt einen kleinen Funken Hoffnung auf positive Veränderungen aufflammen, der im nächsten Moment von der Unlösbarkeit des bestehenden Konflikts zwischen Israel und Palästina von Depressionen erstickt wird. Es ist ein Blick, in ein geschundenes Land mit heiligen Stätten, die im Spannungsfeld zwischen den Fronten liegen und Menschen, die versuchen, den schwierigen Alltag so zu bewältigen, dass sie leben und überleben können.

Fragt sie, die Politiker der vielbeschworenen Weltgemeinschaft, was sie genau meinen, wenn sie von Zweistaatenlösung reden! Eine solche rückt mit jeder gebauten israelischen Siedlung in weitere Ferne und ist ohnehin ob der Zersiedlung Palästinas nicht mehr in Sicht. Was bleibt, sind Worthülsen, die sich in Form von nichts bewirkenden Protesten äußern, aber an der bestehenden Situation nichts ändern.

Probleme in Palästina sind u.a. die israelische Siedlungspolitik (bisher 155 Siedlungen) mit all ihren Folgen, wie illegale Landnahme, die Aufteilung des Landes in drei unterschiedliche Zonen, gemäß Oslo II (A: unter palästinensischer Selbstverwaltung, B: kommunale Verwaltung durch die Autonomiebehörde, Sicherheit durch die israelische militärische Zivilverwaltung, C: israelische militärische Zivilverwaltung), willkürliche Errichtung von Checkpoints, die ganze Gebiete abriegeln können, die 750 km lange Mauer, die in Verbindung mit Checkpoints die Palästinenser zu weiten Umwegen zwingt, Familien (und Landwirte von ihren Feldern) trennt, Wasserproblematik (Wasser wird kontingentiert), wirtschaftliche Insellage Palästinas, Missachtung der Menschenrechte (Israelis gegenüber Palästinensern, Palästinenser untereinander) Uneinigkeit der politischen Führung in Palästina (FATAH regiert in der Westbank, HAMAS im Gaza-Streifen), willkürliche Zerstörung von palästinensischen Häusern in der Zone C durch die militärische Zivilverwaltung, Bevorzugung der israelischen Siedler, Benachteiligung, Vertreibung und Unterdrückung der Palästinenser, um nur einige der Probleme zu nennen.

Schaut man sich das Gewaltpotential gegen Israel, das als Besatzungsmacht gesehen wird an, geht die Gewalt überwiegend von einer Minderheit militanter Palästinenser und Bewohnern der Flüchtlingslager aus, was dort immer wieder zu Razzien durch das israelische Militär führt (Filmtipp: "DAS HERZ VON JENIN" sehr sehenswert!). Die Bevölkerung und die ganze Situation habe ich als sehr depressiv erlebt, wobei die Unlösbarkeit des Konfliktes auch bei mir nicht ohne Hilflosigkeit und Depressionen vorüberging. Die mediale Berichterstattung ist sehr einseitig. Wenn Gewalt von den Palästinensern ausgeht, ist das bei uns immer eine Nachricht werd. Es entsteht ein einseitiges Bild der Lage. Über gewaltfreien palästinensischen Widerstand gegen den Mauerbau oder israelische Solidaritätsbekundungen z.B. durch Reservisten der israelischen Armee, die an den Checkpoints in Palästina stationiert waren, oder durch die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem für die Situation der Palästinenser, willkürliche nächtliche Verhaftungen von palästinensischen Menschenrechts- und Friedensaktivisten durch israelisches Miltär wird nur in der linken Presse berichtet. Die Inhaftierten können bis zu 90 Tagen in Militärhaft ohne Anhörung, ohne Rechtsbeistand, ohne Gerichtsverfahren, einfach so festgehalten werden. Dabei wird nicht zwischen Kindern und Erwachsenen unterschieden, d. h. palästinensische Kinder werden von der israelischen Militärjustiz wie Erwachsene behandelt!

Die Menschen auf den Photos leben in Nablus, Dschenin (Flüchtlingslager), Bil'in, Ramallah, Jericho, Bethlehem, Hebron, jüdische Siedlung Kafr Adumim und Jerusalem.

England, Deutschland und andere europäische Staaten haben gegenüber den Menschen in Israel und Palästina eine historische Verantwortung, der sie nicht oder nur unzureichend nachkommen! Der israelisch-palästinensische Konflikt ist ein gordischer Knoten von vielen, den es politisch aufzulösen gilt!

Trotz aller Kritik an Israel erkenne ich ohne Wenn und Aber das Existenzrecht Israels in den international anerkannten Grenzen von 1949 an.

 
 

Was hat der israelisch-palästinensiche Konflikt mit uns zu tun?

 
 

Stolpersteine Ursulinenstraße - Ecke Mozartstrasse in Saarbrücken

Je ungeistiger, je brutaler die Gegenwart, desto geistigeres, feineres muss man tun, das ist Starksein.

Otto Freundlich 1914

Otto Freundlich war ein deutscher Maler und Bildhauer er starb vermutlich 9./10. März 1943 im KZ Lublin-Majdanek oder Sobibor. Ihm ist die von dem saarländischen Künstler und Bildhauer Leo Kornbrust initierte "Straße des Friedens", zu der die "Straße der Sklupturen" bei St. Wendel und "Steine an der Grenze" im Dreiländereck bei Merzig gehören, gewidmet. Die Idee zu einer "Straße des Friedens" hatte Otto Freundlich, der sie aber nicht mehr umsetzen konnte.

 
 
Nablus - Souk und Altstadt
 

Olivenbaum-Plantagen bei Samaria Sebastia

 
 
Flüchtlingslager Dschenin
 
 
Bil'in - gewaltloser Widerstand gegen den Bau der Mauer
 
 
Nabi Saleh (Widerstand gegen Landnahme und Siedlungsbau)
 
 
Wanderung auf dem Suffi-Trail von Deir Gassaneh nach al-Majdhoub
 
 
Ramallah - Zentrum der Macht (Fatah) und der palästinensischen Selbstverwaltung
 
 
Jericho - die älteste Stadt der Welt
 
 
Palästinensiche Landschaft - Wadi Qelt
 
 
Eine Mauer durch Bethlehem
 
 
UNESCO-Weltkulturerbe Batir und seine Terassengärten
 
 
UNESCO-Weltkulturerbe - Die Altstadt von Hebron
 
 
Jerusalem - al Quds - die Heilige
 
 

Jerusalem - Holocaust-Gedenkstätte YAD VASHEM

 
Menschen in Palästina
 

 


 
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© Josef Scherer